Sternen - Lichter - Säule
Wie es ist, einen Menschen zu verlieren, bzw. zu vermissen mit all seinen Geschichten... Als ich ein kleines Kind war, verreiste mein Onkel 5 Jahre und länger nach Afrika. Er schrieb mir eine ganze Schachtel voll Briefe. Auch wenn er nicht hier war, wusste ich, dass jemand da ist. Auch wenn er nicht fühlbar, hörbar, sichtbar, war, wusste ich: da gibt es jemand. SO WIE GOTT "Hebe einen Stein hoch und Gott ist da". Spalte ein Stück Holz und Gott ist da" Das sind Inhalte aus dem Thomasevangelium (es wurde auch bei den biblischen Schriften gefunden, wurde aber nicht in der Bibel aufgenommen). (Das lernte ich einmal in Religion in der Schule). Eines Tages im Februar (ich war an diesem Tag sehr krank und stand gerade auf um mich zu stärken mit Tee) klopfte meine Tante Martina Mauhart an der Tür. Sie stellte sich für das Sternenkinderdenkmal in St. Florian eine Lichtersäule und Kugeln (auch in Gold vor). Eigentlich war ich ziemlich schwach und dachte mir "damit beschäftige ich mich morgen". Doch nur wenige Stunden später kombinierte mein Gehirn das Thema und den Wunsch. Wie eine Eingebung kam die Idee. Die Lichter sollen wie die Samen von einer Pflanze in Richtung Himmel wachsen. Wenn man auf einem "Blütenblatt", bzw. symbolischen Stein oder riesigen Samenkorn sitzt, lenkt die goldene Kugel, auf der Spitze der Lichtersäule, den Blick Richtung Himmel (ins "kosmische Ganze "). Mein Wunsch: "Dass es für alle, die jemanden verloren haben, ein bisschen hilft, beim Betrachten der Sternen - Lichter - Säule. Wenn es mir mit diesem Werk gelingt, dass sich die Menschen beim Betrachten "näher", " geborgen", "getröstet ", "versöhnt" fühlen und anschließend friedlicher und "freudvoller" nach Hause gehen können, dann macht mich das sehr glücklich. Am Tag der Montage am 5. September 2023, fuhren mein Mann, mein Onkel Norbert Enzenhofer, die Kinder und ich mit dem bereits beladenen Anhänger nach St. Florian. Es war ein herrlich sonniger Tag. Tante Martina erwartete uns auch schon am Friedhof. Sie holte für Katharina und Viktoria eine rosa Picknickdecke aus dem Auto. Wir fingen zügig mit dem ersten Ring von insgesamt sechs an. Während dessen packten die Kinder daneben die Jause aus. Auch einen leckeren Schokoladengugelhupf mit Walnüssen, von unserer lieben Nachbarin Frau Schnauss, hatten wir auch dabei. Mein Mann und Norbert wussten genau was zu tun ist. Alle Teile wurden mit speziellem Montagekleber und Gewindestangen geklebt und verschraubt. Der letzte Teil (Spitze und Kugel), war heikel wegen der Höhe, dem Gewicht und dem schnell aushärtendem Kleber (Eine Nacht vor der Montage konnte ich nicht schlafen - so nervös war ich). Während wir die goldene Kugel hinaufhoben, fing zufällig jemand nebenan auf der Orgel zu spielen an. Es war eine sehr gute Stimmung am Friedhof. Die Leute kamen zum Gießen und pflegten die Gräber. Zwischendurch ein kleines Gespräch....Ein Ort der Begegnung....Ich war überrascht und staunte. Als die Kirchenglocken um 12 Uhr läuteten, waren wir fertig. Alles ist gut gegangen. Beim Verlassenen des Friedhofs musste ich mich immer wieder umdrehen, um es selbst zu glauben, dass die Lichtersäule jetzt ihren Platz gefunden hat. Vier Monate lang stand das Werk in meiner Werkstatt und wuchs. Hoffentlich erfüllt es die Herzen!. Alles Liebe! Eure Daniela Vielen herzlichen Dank an Manfred, Norbert Enzenhofer, Martina Mauhart (ohne sie gäbe es dieses Denkmal nicht) und die Kinder (die sogar ab und zu sehr wichtige Hilfe leisteten (Papier vor dem hineinheben des Stückes in den Brennofen herunterreissen und polieren der Oberfläche mit Achat-Steinen und Löffel)). Ein Text komponiert von Martina Mauhart: "Ein Licht auf dieser Erde - wie ein Stern in den Himmel gesetzt - für dich mein Kind, um auf ewig mit dir verbunden zu sein mit einem Stern in meinem Herzen"