Malen ist für mich Luxus. Es ist wie ein Geschenk, dass ich jetzt in der Zeit der Schwangerschaft wieder die Muße finde, mein Innerstes nach Außen zu transportieren. Die künstlerischen Arbeiten, die aus Freiheit entstehen, strahlen meiner Meinung nach echte Energie aus, die man auch spürt. Kreative Tätigkeit erfordert Kontemplation und die Bündelung von Kräften, die ein Werk entstehen lassen, dessen sehnsuchtsvolle Ausdruckskraft auf den Betrachter wirkt. Es mag leicht wirken, doch Tatsächlich denke ich oft Tage lang nach und lasse eine Arbeit zuerst in meinem Kopf reifen. Oft gibt es eine Grundidee und nach dem Eiwirken mehrerer verstrickter Möglichkeiten und Gedankengänge, wächst alles zu einer reifen Arbeit heran. Die Frage ist nun: Wie entsteht die Idee? Bei mir ist es aus meiner Sicht so, dass Wünsche, Träume, Sehnsüchte und Eindrücke von bereits Gelerntem und der Außenwelt, durch eine gute Mischung, eine neue Kreation zum Leben erwecken.
Neues Leben
Entstehung eines Sterns
Jetzt ist es ein Jahr her, dass mein Vater wieder eins ist mit dem galaktischem Kreislauf. Er ist wieder in diese ungeahnten Weiten abgetaucht, wo er einst herkam. So ist meine Vorstellung von Leben und Tod. Aus meiner Sicht, gibt es nur Kreislauf. In meinem Bauch wächst und gedeiht ein neuer Stern, der im Mai hoffentlich gut auf die Welt kommen wird. Tod und Geburt sind für mich ein Wunder. Ich denke wir Menschen sind vom Gehirn her einfach nur zu beschränkt, dass wir mit dem Begriff der Unendlichkeit etwas anfangen könnten. Etwas stirbt und etwas Neues entsteht. Oder umgekehrt. Es geht immer um das Gleichgewicht der Kräfte. Wenn ich z.B. aggressiv bin. dann muss meine angestaute negative Energie irgendwie raus oder mein Körper reagiert durch Krankheit. Wenn ich traurig bin, dann suche ich nach Trost. Aufmunterung kann ich mir aber nur bei Leuten erhoffen, die selber gerade in guter Stimmung sind und auch die Kraft dazu haben, anderen zu helfen. Wenn die Kraft leer ist, dann muss ich eine Grenze machen und meine "Batterie" wieder aufladen. Im Idealfall gelingt es einem (meist erst im zunehmenden Alter), eine gute Balance zu schaffen und dass man mit der Zeit ein gutes Gespür dafür entwickelt, was einem gut tut und wie weit man gehen kann.
Jetzt wird es Menschen geben, die fragen: "Und was ist mit der ganzen Ungerechtigkeit", "Warum sind manche arm und manche reich?", "Warum gibt es so viel Leid und Krieg?" Zentrale Fragen der Menschheitsgeschichte stehen im Mittelpunkt sämtlicher Glaubensrichtungen. Gibt es so etwas wie eine höhere Gerechtigkeit? (Im christlichem Denken sind wir so geprägt, dass sehr gutgläubige und hilfsbereite Menschen dann auch belohnt werden, bzw. daran glaubt, dass man dann selbst auch Hilfe bekommt. Schwierig wird es nur dann, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Z.B auch durch das Aufeinanderprallen von verschiedenen Mentalitäten und Glaubensrichtungen - generell ist das ein eigenes Kapitel.)
Kann es eine friedliche Welt geben? Sind wir Menschen wirklich fähig dazu, oder muss es einfach Böse und Gut geben? Selbst im Tierreich gibt es Raubtiere und "Grasfresser". Wenn man einer Katze beim Jagen einer Maus zusieht, dann merkt man, dass sie fähig ist, zu "foltern". Selbst die beliebten Hunde erschrecken oft nicht nur durch ihr Bellen, sondern können oft schlimme Bissverletzungen an Menschen ausüben. Selbst die Natur kann ihre "Böse" Seite zeigen, wenn durch Stürme, Feuer, Erdbeben, usw. unzählige unschuldige Menschen ums Leben kommen.
Den Katzen, Hunden und der Natur wird eine gewisse Unschuldigkeit zugesprochen, denn es ist Instinkt ... oder ein Vulkanausbruch ist auch "Niemandens Schuld", sondern Naturgewalt. Doch rein theoretisch könnten wir unsere menschliche Intelligenz so weit einsetzen, dass es nur Frieden gibt. Daran glaube ich. Es ist zwar etwas utopisch, doch warum nicht? Ich denke, dass mit der richtigen Kommunikationskultur, es möglich ist, dauerhaften Frieden auf der ganzen Welt herzustellen. Die Frage ist, wie soll das funktionieren. Einerseits sind wir schon sehr vernetzt und hier in Europa, kann man beim Supermarkt ums Eck Produkte aus der ganzen Welt kaufen. Handelsbeziehungen erfordern auch gutes Kommunizieren. Also es geht. Wie weit, die "Tomatenpflücker" in Spanien ausgebeutet werden, ist uns dann schon eher wieder egal. Das ist aber jetzt auch nicht das Ziel unserer Frage. Rein durch meine Erfahrungen und Beobachtungen, merke ich, dass es leichter ist, eine Beziehung zu führen, mit einem Mann, der sich von der Mutter und sämtlichen Exfreundinnen gelöst hat. In einem Haus, wo alt und Jung zusammenleben, gibt es oft Auseinandersetzungen. Das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Werten und Glaubensrichtungen birgt Konfliktpotential. Selbst im Kleinen, ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen mit unterschiedlichem gesellschaftlichem Status, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit (arm/reich), (schwarz/weiß), (Moslem/Christ) eine Herausforderung sondergleichen. Nur durch gute Kommunikation und Bereitschaft auf beiden Seiten, sich zu bemühen und zu lernen, aufeinander zuzugehen, kann eine Anpassung gelingen. Das heißt aber auch, dass beide Seiten, bereit sein müssen Kompromisse einzugehen. Außerdem sollte jeder sich "bemühen". Leider existiert aus meiner Sicht anscheinend dieser Glaube an das Paradies, dieses Schlaraffenland aus den Bilderbüchern. Doch, wenn sich der Arme beim Reichen immer nur bedient und sich selbst dabei auf die faule Haut legt, dann steigt das aggressionspotential des Reichen (der sich sein Geld hart verdient hat). Er wird wohl irgendwann eine Grenze ziehen. Genauso ist es mit Menschen, die das "Leiden" zum System machen und es leichter ist zu "Jammern" und zu "Sudern" und anderen die Schuld zuweisen, anstatt die Ärmel hochzukrempeln und etwas zu tun. Irgendwann wird sich jede/r distanzieren, denn die Energie, die man in diese Menschen hineinsteckt, um sie aufzumuntern, verpufft.
Die zentrale Frage ist: Wie kann es gelingen friedlich, in Balance, Wohlstand, Ausgewogenheit und Harmonie auf der ganzen Welt zu leben? Kann es gelingen? Wenn es mir gelingt eine Theorie aufzustellen, wie es gehen könnte, ist die Frage, was muss man tun, damit die Umsetzung der Theorie gelingt?
